Noch vor 10, 15 Jahren wurde Holz als leicht brennbares,
pflegeintensives Baumaterial schief
angesehen. Durch technische Fortschritte und intensives Marketing hat sich der Holzbau mittlerweile einen viel beachteten
Stellenwert im Bauwesen erarbeitet.
Zu einer regelrechten Erfolgsstory hat sich in jüngster Zeit der
Holzbau in Salzburg entwickelt.
Allein in den vergangenen fünf Jahren ist der Anteil fertig gestellter Gebäude
aus Holz von 3,6% auf 17,6% gestiegen. Und alles deutet darauf hin, dass die
Branche weiter boomen wird. „Wir gehen davon aus, dass der Anteil des Holzbaus
in den nächsten Jahren auf bis zu 25% steigen wird“, erläutert der Bundes- und
Landesinnungsmeister der Holzbaumeister,
KommR Richard Rothböck. Einen wesentlichen Teil zu diesem Wachstum werde der
Bereich Um- und Zubauten beitragen. „Ein Großteil der Häuser in Salzburg
stammen aus der Nachkriegszeit. Sie werden in den kommenden Jahren sukzessive
saniert und in ihrer Wohnfläche dem heutigen Bedarf angepasst“, so Rothböck
weiter.
Eines der jüngsten Holzbau-Beispiele
ist das derzeit in Leogang entstehende erste viergeschossige Bio-Vollholzhotel
„Forsthofalm“. Für den Bauherrn
Markus Widauer – Juniorchef der Forsthofalm in Leogang – war der Schritt
logisch. Seit Jahren ist die Familie bemüht, ihre Gäste mit regionalen
Spezialitäten in bester Bioqualität zu verwöhnen. Als sich die Frage nach einer
baulichen Erweiterung der Alm auf 1.050 Metern Höhe stellte, war klar, dass
diese nur mit dem natürlichen Baustoff
Holz ausgeführt werden kann, gefertigt von heimischen Professionisten. Um 3
Mill. € entsteht nun neben der alten Forsthofalm ein
Vier-Sterne-Bio-Vollholzhotel mit 21 Zimmern, einer Eingangslounge, einem
Restaurant und einem Spa-Bereich mit 360-Grad-Panoramablick auf dem Dach.
„Der ständig nachwachsende, heimische Rohstoff Holz besticht
jedoch nicht nur durch seine Natürlichkeit, auch seine Vielseitigkeit
veranlasst immer mehr renommierte und vor allem jüngere Architekten, mit Holz
zu bauen. Die großartigen Ergebnisse können regelmäßig beim Salzburger Holzbaupreis von pro:Holz bestaunt werden“,
erläutert Rothböck.
Ein wesentlicher Baustein
des großen Erfolges des Baustoffes
Holz ist neben dem Marketing durch pro:Holz und den Salzburger Holzcluster – die Institution feiert diese Woche
sein 10-Jahre-Jubiläum – die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses sowie die
Dachmarke Holzbaumeister Salzburg. In der Ausbildung kann Salzburg auf drei Standbeine setzen.
Einerseits die klassische Lehrlingsausbildung, andererseits die seit vier Jahren bestehende
Ausbildungsmöglichkeit an der HTL für Holzbau
in Hallein und last but not least das „Flaggschiff der Holzausbildung“ in
Österreich, die Holz-FH in Kuchl.
In der Lehrlingsausbildung werden jährlich im Durchschnitt konstant 60 Jugendliche in Lehrverhältnisse
aufgenommen, insgesamt absolvieren derzeit 180 junge Leute die Zimmererlehre.
Als Weiterbildung steht die Möglichkeit
der Bauhandwerkerschule in Hallein
zur Verfügung. Am Ende dieses Karrierewegs steht die Meister- bzw.
Befähigungsprüfung. Ein großer Andrang herrscht seit vier Jahren auch an der Holz-HTL in Hallein. In der einzigen
derartigen Schule in Österreich werden jährlich knapp 30 junge Menschen zu Ingenieuren der Holzbautechnik ausgebildet. An der
Fachhochschule in Kuchl studieren derzeit 375 junge Menschen im Studiengang Holzwirtschaft. „Die
Absolventen aller dieser Ausbildungsschienen haben beste Berufschancen, allein
wenn man bedenkt, dass die holzbe- und verarbeitende Wirtschaft der zweitgrößte
Wirtschaftszweig nach dem Tourismus in Salzburg ist“, so Rothböck weiter.
Knapp 100 der
insgesamt 135 Holzbaubetriebe in
Salzburg haben sich 2004 unter der Dachmarke Holzbaumeister
Salzburg zusammengeschlossen, um drohendem Qualitätsverlust durch die Liberalisierung
des Gewerbes entgegenzuwirken. Als Holzbaumeister
darf sich nur bezeichnen, wer laut Gewerbeordnung die Befähigungsprüfung als
Zimmermeister abgelegt und somit die Berechtigung zur Planung, Berechnung, Planeinreichung und
Vertretung der Kunden vor Behörden und zur
Bauführung hat und einen Lizenzvertrag zur Führung der Marke „Holzbaumeister Salzburg“ unterzeichnet hat. Nur sie dürfen sich als Holzbaumeisterbetrieb deklarieren und können
sich somit klar von Zimmereien mit eingeschränkten Tätigkeitsfeldern abheben.
„Der Erfolg gibt dieser Strategie Recht, die Dachmarke war ein Schritt in die
richtige Richtung“, betont Rothböck.
Neben der
Qualitätssicherung führt der Zusammenschluss unter der Dachmarke auch dazu,
dass das Lobbying noch besser funktioniert, wenn es z. B. um Änderungen bei Baugesetzen zugunsten von Holz geht. Insgesamt wird
Holz als wertvoller Baustoff noch
mehr in der Öffentlichkeit bekannt gemacht, hat sich doch gezeigt, dass der
nachwachsende Rohstoff viele Vorteile hat, wie eine extrem kurze Bauzeit, da sehr viel im Unternehmen vorgefertigt
werden kann, das auf der Baustelle
dann nur noch montiert werden muss. All das hat zum Boom der Branche in den
vergangenen Jahren beigetragen.
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