Argumente für Holz:
1. Ökologische Argumente - Ökonomische
Argumente
Verfügbarkeit:
Holz ist ein Rohstoff, der ohne Raubbau an der Natur nachhaltig
produziert wird, d.h., dass weniger Holz genutzt wird, als
im gleichen Zeitraum nachwächst. Jährlich wachsen
in Österreich rund 30 Mio. m3 Holz zu. Auf eine Sekunde
umgerechnet entspricht das 1 m3 Holz. Nur 213 dieses Zuwachses
werden genutzt.
Holz ist C02-neutral:
Der Wald reinigt die Luft, indem er C02 aus der Atmosphäre
bindet und Sauerstoff spendet. Holz besteht zu ca. 50 %
aus Kohlenstoff und stellt damit für die gesamte Lebensdauer
einen Kohlenstoffspeicher dar (in jeder Tonne Holz ist eine Kohlenstoffmenge gebunden, die 1,87 Tonnen C02 entspricht).
Und nur die Pflanzen sind in der Lage durch Aufnahme von
C02 bzw. Wasser und mit Hilfe der Sonnenenergie ihre Körpersubstanz
aufzubauen. Bei den Bäumen ist dies das Holz. Der Einbau
von Holz reduziert somit den Anstieg und damit den Treibhauseffekt. Erst bei der energetischen Nutzung bzw. bei der Biodegeneration
wird wieder jene Menge an C02freigesetzt, die während
des Wachstums der Atmosphäre entzogen wurde.
Holz ist immer wieder verwertbar:
Haben Holz und Holzprodukte ausgedient sind sie recyclebar,
biologisch abbaubar bzw. thermisch verwertbar und gliedern
sich somit wieder vollständig in den Kreislauf der
Natur ein. Bei der Verbrennung von Holz nach der Nutzung
entsteht wieder nutzbare Energie, andere Stoffe benötigen
Energie für ihr Recycling oder ihre Entsorgung.
Holz hat ein interessantes Preis/Leistungsverhältnis
Berücksichtigt man die Möglichkeiten der hohen
Vorfertigung im Werk, das geringe spezifische Gewicht und
das damit verbundene niedrige Transportgewicht sowie die
leichte Bearbeitung auf der Baustelle, sind Ausführungen
in Holz stets wirtschaftlich interessant und konkurrenzfähig.
Holz hat einen geringen Energieverbrauch:
Holz produziert sich selbst stets von neuem, und das unter
denkbar geringen Energieaufwand, weitgehend ohne menschliches
Zutun und nur durch die Sonne, dem C02 und Wasser. Bei der
Gewinnung, Transport, Be- und Verarbeitung benötigt
Holz am wenigsten Energie von allen Baustoffen.
Holz hat aufgrund seiner unmittelbaren Verfügbarkeit
kurze Transportwege!
2. Baubiologische und bauphysikalische
Gründe
Holz ist gesund
Die Gesundheit der Menschen hängt ganz wesentlich von
einer gesunden Umwelt ab. Unter Umwelt versteht man aber
nicht nur die freie Natur, sondern auch das Umfeld in Haus
und Wohnung. Aufgrund der Tatsache, dass heutzutage die
Menschen in Europa, Nordamerika und Japan mehr als 9110
der Zeit im Innenraum verbringen, spielen gerade diese unmittelbare
Umwelt und das darin herrschende Mikroklima eine ganz entscheidende
Rolle in Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden. Holz
schafft ein angenehmes, gesundes Raumklima aufgrund seiner
feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften und seiner Adsorptionsfähigkeit
d.h., Holz besitzt einerseits die Fähigkeit Feuchtunterschiede
auszugleichen und andererseits, übelriechende und gesundheitsschädigende
Inhaltsstoffe der Luft zu binden. Holz bewirkt als ein Produkt
der Natur Wohlbefinden, welches Stressgefühle vermindert
und gleichzeitig die seelischen Kräfte reaktiviert.
Holz harmoniert stets mit Landschaft und Umwelt.
Holz ist formenreich und farbenfroh
Durch den Einsatz unterschiedlicher Holzarten und der Möglichkeit
unterschiedlichster Ausführungsvarianten bezüglich
Form und Farbe wirkt Holz ästhetisch sehr ansprechend
und äußerst positiv auf unser optisches Reizempfinden,
wie dies von Baubiologen immer wieder bestätigt wird.
Holz ist wärmedämmend
Holz ist durch seine natürlichen Wärmedämmeigenschaft
anderen Materialien überlegen. Aufgrund des Faktum,
dass kein anderer Baustoff mit vergleichbarer Wärmedämmfähigkeit,
so gut Wärme speichert wie Holz, fühlt sich das
Holz stets gut und warm an.
Holz ist schallschützend
Bei modernen Holzbauten werden selbst die hohen gesetzlichen
Anforderungen bezüglich Schallschutz, wie Messungen
aus der Praxis bestätigen, um ein vielfaches übertroffen.
Holz ist brandhemmend
Das Brandverhalten, das genau berechenbar ist (je nach Holzart
beträgt die Abbrandgeschwindigkeit zwischen 0,5 - 0,65
mm/min), spricht auch für den Werkstoff Holz, weil
bei dessen Verbrennung keine hochgiftigen Gase, die meistens
die Todesursache von Brandopfern sind, entstehen. Holz qualmt
nur wenig und tropft nicht zündelnd ab. Im Brandfall
behält Holz sehr lange seine tragende Funktion, sodass
die Brandstelle von der Feuerwehr zur Rettung von Mensch
und Gut betreten werden kann. Außerdem verursacht
die Beseitigung von Brandfolgen im Holzbau wesentlich geringere
Kosten im Vergleich zu anderen Baumaterialien.
3. Bautechnische Gründe
Holz benötigt kurze Bauzeiten
(Trockenbauweise - keine Aushärtung, hohe Vorfertigung)
Holz weist besondere materialtechnische
Eigenschaften auf:
Holz hat hohe Festigkeitseigenschaften bei gleichzeitig
geringem Gewicht und ist dadurch in vielen Bereichen einsetzbar.
Holz ist leicht zu bearbeiten, ist resistent gegenüber
Chemikalien und bietet viele Möglichkeiten bei Verarbeitung
und Formgebung.
Holz ist witterungsunabhängig Bauen mit Holz ist zu jeder Jahreszeit möglich.
4. Baupsychologische Gründe
Holz hat eine angenehme Ausstrahlung!
Die meisten Menschen empfinden einen ganz oder teilweise
umbauten Raum aus Holz als angenehm, gemütlich und
heimelig. Dieses sehr subjektive Empfinden ist noch nicht
vollständig erforscht. Aufgrund einer von Prof. Dr.
Piperik durchgeführten Untersuchung besteht beim Menschen
aber ein Bedürfnis nach Naturverbundenheit.
Durch die Verwendung von Holz als natürlichen Werkstoff
versuchen die Menschen sich die Natur ins Haus zu holen
um damit der Forderung nach Erhaltung und Vermehrung des
Naturkontaktes in der Wohnzone Rechnung zu tragen. Und das
Holz gewinnt in einer zunehmend künstlicher werdenden
Umwelt immer mehr an Bedeutung.
Durch die Mehrfachfunktion von Holz als Roh-, Bau- und Werkstoff
sowie als Energieträger, das im einzigartigen Ökosystem Wald produziert
wird, kann das System Forst- und Holz als ein wichtiges Modell für zukunftsfähiges
und modernes Kreislaufwirtschaften angesehen werden.
Forstwirtschaft und Holznutzung zählen
damit zu den zukunftsfähigen Systemen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und damit das Holz
zu dem Rohstoff der Zukunft.